Im Jahr 1861 gründete sich in Emden mit dem "Verein zur Rettung Schiffbrüchiger in Ostfriesland" die erste private Rettungsgesellschaft an der deutschen Nordseeküste. Schon 1865 errichtete sie die Rettungsstation an der Friedrichsschleuse. In einem Schuppen an der Schleuse wurde ein 20 Fuß-Ruder-Rettungsboot (ca.7 m) untergebracht, das vorher in Horumersiel stationiert war. Im Jahre 1868 erfolgte der Zusammenschluss mit der 1865 gegründeten "Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger". Die Rettungsstation an der Friedrichsschleuse wurde auf die neue Gesellschaft übertragen.
Der heute noch bestehende steinerne Rettungsschuppen samt hölzerner Ablaufbahn stammt aus dem Jahr 1910. Im Jahr 1911 wurde ein neues Ruder-Rettungsboot der 8,5 m-Klasse stationiert. Es trug den Namen seines Stifters E. A. OLDEMEYER. 1932 erhielt die Station das bis dahin in Neuharlingersiel stationierte Motor-Rettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LAARMANN. Von der Station Friedrichsschleuse aus sind 25 Rettungen von Menschenleben nachgewiesen. Eine von vielen Rettungsfahrten ist für den 2. November 1869 belegt, als die Rettungsmänner der VENUS von Kapitän Jacobs aus Rhauderfehn zur Hilfe kamen.
1945 wurde die Rettungsstation Friedrichsschleuse aufgelöst. Das Gebäude diente in der Nachkriegszeit als Notquartier für obdachlose Familien. Später wurden hier Landmaschinen und Fahrzeuge untergebracht. Dank der Stiftung des Gebäudes und des dazugehörigen Grundstücks durch den Eigentümer Justus Janssen beherbergt der Rettungsschuppen heute die Dauerausstellung des Deutschen Sielhafenmuseums zum Rettungswesen an der Nordseeküste.
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Rettungsschuppen mit Slipschiene |
Schuppen mit Slipschiene und Boot |
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Eröffnung des Rettungschuppens an der Friedrichsschleuse |