Von jeher nutzten die Menschen an der Küste den Wind als Energiequelle. Die Segelschifffahrt hat die Geschichte Carolinensiels bis ins 20. Jahrhundert geprägt. Außerdem gab es hier drei Windmühlen: zwei Korn- und Ölmühlen und eine Sägemühle. Nach den Ölkrisen der 1970er Jahre und aufgrund eines wachsenden Umweltbewusstseins wurde der Wind Ende des 20. Jahrhunderts als Energiequelle wiederentdeckt. Anders als fossile Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) oder Atomkraft steht Windenergie unbegrenzt zur Verfügung und setzt keine Schadstoffe oder Strahlung frei.
1983 ging im Kaiser-Wilhelm-Koog (Schleswig-Holstein) die erste Großwindanlage Deutschlands (GROWIAN) in Betrieb. Im Jahr 2000 gab es in Deutschland bereits 9.375 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 6.112 MW. Damit deckten sie den durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 6 Millionen Vier-Personen-Haushalten ab. Auf die Landkreise Wittmund und Friesland entfielen insgesamt 347 Anlagen (Kreis Wittmund 197; Kreis Friesland 150) mit ca. 213 MW (Wittmund ca. 125 MW; Friesland ca. 88 MW).
Die Bereitstellung von Flächen für die Errichtung von Windenergieanlagen bietet Landwirten eine zusätzliche Einnahmequelle. Neueste Pläne sehen bereits die Errichtung von Offshore-Anlagen auf hoher See vor. Durch technische Verbesserungen werden die Windenergieanlagen der Zukunft leiser und leistungsfähiger sein. Die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch Windenergieanlagen bleibt freilich umstritten.

Windpark
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Montage eines Rotorblattes

Schnitt durch eine Gondel (Bildquelle: ENERCON) |